Todesfälle
In und um Hamburg starben in den vergangenen Jahrzehnten mindestens 12 Menschen unmittelbar durch extrem rechte Gewalt oder an deren Folgen.
Rechte Gewalttaten werden erst seit 1990 in der Bundesrepublik gesondert erfasst. Bis Ende 2020 zählte das Bundeskriminalamt 113 Fälle. Dem stehen 214 Todesfälle gegenüber, die die Amadeu Antonio Stiftung dokumentiert hat. Hinzu kommen zahlreiche Verdachtsfälle und noch viele weitere Gewalttaten, deren rechter Hintergrund nie ermittelt worden ist.
In diesen Zahlen sind die Menschen nicht berücksichtigt, die sich aufgrund rassistischer Abwertung oder Ausgrenzung das Leben nahmen, die auf der Flucht vor Abschiebung starben oder die in Zusammenhang mit institutionellem Rassismus wie der menschenrechtswidrigen Verabreichung von Brechmitteln ums Leben kamen. Solche Todesfälle sind auch für Hamburg dokumentiert. Im Folgenden werden Geschichten von Menschen erzählt, die durch rechte Gewalt oder aufgrund von Rassismus ums Leben gekommen sind. In dem Film „Es bleiben tiefe Spuren. Betroffene rechter Gewalt berichten“ erzählen Überlebende und Angehörige von ihren Erlebnissen und ihren Erfahrungen mit staatlichen und gesellschaftlichen Reaktionen.